Frohes Alter

Kindheit verbrachte Dora in Palästina. Mit zehn Jahren wurde sie dann mit ihrer Schwester nach Montmirail (Schweiz) geschickt, um dort die Internatsschule der Herrnhuter Brüdergemeine zu besuchen. Schon damals zeigte sich ihre ungewöhnliche Begabung, besonders im musikalischen und literarischen Bereich. Ihre „wissenschaftliche" Bildung bezeichnete sie selbst als „mangelhaft", da ihre Schulausbildung bereits mit vierzehn Jahren abgeschlossen war. Aber Dora Rappard sprach immerhin vier Sprachen fließend und hatte sich durch das Lesen von Büchern eine gute Bildung angeeignet. Auch durch die vielen Kontakte ihres Vaters mit bekannten Persönlichkeiten (z.B. mit dem Wissenschaftler Konstantin Tischendorf, der im Katharinenkloster auf dem Sinai den berühmten Codex Sinaiticus, eine alte Bibelhandschrift, entdeckte) wurde sie stark geprägt. Mit fünfzehn Jahren erlebte Dora Rappard ihre Bekehrung.